Das Zetkin-Haus in Birkenwerder

Grafik vom Haus der Gedenkstätte Birkenwerder

Das Haus und sein Garten

Das Haus in der Summter Str. 4 ist in den Jahren 1911/12 für den Maler Karl Drabig vom Architekten Emil Schaudt gebaut worden, der auch das Kaufhaus KADEWE in Berlin entworfen hat.

1929 erwarb es Konstantin Zetkin, der jüngere Sohn Clara Zetkins für seine Mutter.
Die vielreisende Politikerin wollte und brauchte eine Unterkunft, von der aus sie ihr Abgeordnetenmandat für die KPD im Reichstag relativ gut wahrnehmen konnte.

Ihrem älteren Sohn Maxim beschrieb sie es als “ein Haus mit sonnigen Zimmern und einem größeren, abgeschlossenen Garten, in dem ich spazieren, humpeln und eingepackt liegen kann“.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ließ der Amtsvorsteher von Birkenwerder im März 1933 das ehemalige Wohnhaus von Clara Zetkin durchsuchen.
Bücher und andere Druckschriften, die sich noch im Haus befanden, wurden beschlagnahmt und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Berlin übergeben. Im September des Jahres wurde der
Hausbesitz zugunsten des Staates Preuße konfisziert.

Nachdem die in Birkenwerder ansässige Landesgruppenleitung Brandenburg-Grenzmark des Reichsluftschutzbundes den Kauf aus Kostengründen abgelehnt hatte, nutzten verschiedene Mieter das Haus.

1949 übertrug die DDR dem aus der Sowjetunion zurückgekehrten Sohn Maxim das Haus.
Auf seine Anregung hin, wurde das Wohnhaus anlässlich des 100. Geburtstages von Clara Zetkin zu einer Gedenkstätte.

Der „Runde Tisch“ des Kreises Oranienburg plante nach der Wende, Haus und Grundstück aus der Denkmalliste zu streichen und beides einer Nutzung im sozialen Bereich zur Verfügung zu stellen.

Dagegen wehrte sich der „Runde Tisch“ Birkenwerders im Februar 1990 erfolgreich, außerdem erfolgte der Rechtsträgerwechsel zur Gemeinde Birkenwerder.

So konnte der Denkmalstatus für den Garten bewahrt und die Gedenkstätte erhalten werden, verschiedene Nutzungsmöglichkeiten erschlossen sich.

In der Villa und in der Gartenanlage lassen sich die typischen Kennzeichen des Jugendstils erkennen.
Der Förderverein setzt sich dafür ein, dass die Außenanlage nach historischer Vorlage wiederhergestellt und für die Öffentlichkeit zugängig wird.

Im Garten steht eine Bronzeskulptur, die die Freundinnen Clara Zetkin und Rosa Luxemburg darstellt.
Die Doppelskulptur wurde vom Bildhauer Professor Gerhard Thieme aus Berlin geschaffen.

Im Rahmen eines Projektes des Frauenpolitischen Rates des Landes Brandenburg wurde die Wirkungsstätte von Clara Zetkin zu einem FrauenOrt ernannt.


Rundgang durch Haus und Garten